M u n d a r t
  Diese Seiten haben sich zur Aufgabe gemacht unsere vielen Arten der österreichischen Mundartlichen Dichtkunst zu publizieren.
 


Mundart:
regional gebundene, urspr. und oft bildhafte Sprachform mit Eigentümlichkeiten des Wortschatzes der Gramatik und Phonetik.
Mundart: Dialekt, Volkssprache einer Landesgegend.
Mundartdichtung : Dichtung mit (bewußter) Verwendung der Mundart.

 

Dialekte ( gr.dialegomai „miteinander reden“) gehören zu den nicht standardisierten Sprachvarietäten , wie die Umgangssprachen und die Regionalsprachen .
Der Begriff „Dialekt“ wurde von Philipp von Zesen durch den Ausdruck Mundart eingedeutscht. Im Wesentlichen sind „Dialekt“ und „Mundart“ Synonyme. Hingegen werden sie von einigen unterschieden (siehe Abschnitt Unterschied zwischen Dialekt und Mundart ).
Der Dialekt bzw. (bedeutungsgleich) die Mundart hat eine ortsbezogene regionale Färbung und ist daher die Sprachform mit der geringsten kommunikativen Reichweite. Der Dialektsprecher wird manchenorts bereits im Nachbardorf als ortsfremd erkannt.
Vom Begriff „Dialekt“ ist der Begriff Akzent abzugrenzen. Akzent bezieht sich lediglich auf die phonologischen Charakteristiken der Aussprache. So kann ein Bayer das Standarddeutsch ( Hochdeutsch ) mit einem "bairischen Akzent" sprechen, aber nicht Standarddeutsch mit einem "bairischen Dialekt". ( Auszug aus Wikipedia)

 


Im 16. Jahrhundert setzte der Siegeszug der neuhochdeutschen Schriftsprache ein und erreichte in der Aufklärungsepoche seine unangefochtene Dominanz. Die ursprüngliche, gewachsene und echt erlebbare Volkssprache wurde immer weiter in den Hintergrund gedrängt und erfuhr in der Folge eine überaus negative Abwertung. Im Wörterbuch des Johann Christian Adelung „Über den Styl“ Band 1, herausgegeben 1785 in Berlin, wurde die Mundart als „verderbte Hochsprache“ bezeichnet und dieses negative Image blieb bis tief ins 20. Jahrhundert hinein aufrecht.

Es war auch die moderne italienische Sprache im Mittelalter ein Volksdialekt und die Gebildeten bezeichneten sie ebenfalls als barbarische Sprache. Doch als Dante, Petrarca und Franz von Assisi ihre unsterblichen Werke in dieser barbarischen Mundart niederschrieben, wurde dieser Dialekt zur klassischen Sprache Italiens.

Obwohl den Dialekten in unseren Regionen immer wieder der völlige Untergang prophezeit wurde und dies von namhaften Mundartexperten, kann heute eine ungeheure Aufwärtsentwicklung beobachtet werden. Trendbegünstigend war unter anderem die einsetzende Globalisierung unserer Welt, die das regionale Zusammenrücken und das Suchen nach eigenen Wurzeln verstärkt ausgelöst hat.

Die Dialektformen ändern sich ständig, entwickeln und erneuern sich, aber sie werden nie überwunden werden, denn sie folgen dem Beispiel aller anderen Dinge, dass Angemessenes immer das Bleibende ist. Und im Dialekt ist der größte Teil angemessen, gliedert sich ein und wird ein Teil des Ganzen. Mittlerweile haben unsere Dialekte literarische und künstlerische Ausdrucksformen gefunden, die nichts zu wünschen übrig lassen was Originalität, Schönheit und Eleganz in der Sprache anbetrifft.

Das einzige Mittel die Dialekte auch weiterhin lebendig zu erhalten befindet sich in den Herzen unserer Dichter. Sie sind die Vermittler der schöpferischen Kraft eines Volkes, sie spannen den Faden zwischen dem Reich der Seele und der Welt der modernen Forschung. Und solange es sie gibt, wird die Weiterreichung und Weiterentwicklung der Sprache nicht aufhören, auch im 3. Jahrtausend nicht.

Gertraud Stöckler-Schatzdorfer

   
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